Schildkröten und deren Jagd und Hilfe

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Schildkröten und deren Jagd und Hilfe

Beitragvon Xenodike am Fr 25. Jan 2013, 13:22

Man unterscheidet derzeit 313 Arten mit über 200 Unterarten.[1] Die Schildkröten haben sich den unterschiedlichsten Biotopen und ökologischen Nischen angepasst. Die Spanne reicht dabei von mediterranen Landschildkrötenarten, Gopher- oder Wüstenschildkröten und den besonders zahlreichen, kleineren Wasserschildkrötenarten in Nordamerika und Südostasien über groß werdende Fluss-Schildkröten in Südamerika, Riesenschildkröten auf einigen Inselgruppen, Weichschildkröten in Asien und Schlangenhalsschildkröten in Australien bis hin zu den größten, den Lederschildkröten, die neben den Meeresschildkröten eine eigene Familie bilden. Schildkröten sind wechselwarme, eierlegende Kriechtiere (Reptilia) und waren bereits auf der Erde, bevor sich Dinosaurier entwickelten. Ihre nächsten Verwandten im Tierreich sind die übrigen rezenten Reptilienarten und Vögel. Die Anpassungsfähigkeit der Schildkröten hat ihr Fortbestehen bis in die heutige Zeit sichern können. Durch menschliche Einflüsse sind heute aber viele Arten akut gefährdet.

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Verbreitung

Mit Ausnahme der Polargebiete besiedeln Schildkröten alle Kontinente. Sie kommen in verschiedenen Landstrichen vor, in tropischen Wäldern und Sümpfen, in Wüsten und Halbwüsten, Seen, Tümpeln, Flüssen, in Brackwassergebieten und in Meeren, in gemäßigten, tropischen und subtropischen Klimazonen.
In Europa gibt es neben den Meeresschildkröten nur sieben autochthone Arten, drei Land- und vier Wasserschildkrötenarten. Deutschland, Österreich und die Schweiz beherbergen nur eine einzige einheimische Schildkrötenart, die Nominatform der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis orbicularis).

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Größenunterschiede

Neben vielen Arten, die nur 10 bis 50 Zentimeter groß werden, wie z. B. Vertreter der Gattungen Testudo, Emys und Mauremys finden sich auch die Riesenschildkröten auf den Galápagos-Inseln (Geochelone nigra) bzw. den Seychellen (Dipsochelys dussumieri), die eine Panzerlänge von über einem Meter erreichen. Noch wesentlich größere Panzerlängen erreichen Meeresschildkröten sowie die beinahe ausgestorbene Hoan-Kiem-See-Riesenweichschildkröte. Die kleinsten Schildkröten sind die Männchen der Gesägten Flachschildkröte Homopus signatus aus Südafrika mit einer Rückenpanzerlänge von durchschnittlich ca. 7,5 cm und einem Gewicht von ca. 70 g. Als größte Art gilt die Lederschildkröte Dermochelys coriacea mit bis zu 250 cm Panzerlänge und 900 kg Gewicht.

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Sinnesleistungen

Schildkröten sehen sehr gut. Sie können Farben sogar besser differenzieren als Menschen, da ihre Augen wie bei allen Reptilien vier verschiedene Farbrezeptoren aufweisen. Sie sind dadurch in der Lage, auch Teile der nahen Infrarot- und Ultraviolett-Strahlung wahrzunehmen. Grautöne hingegen scheinen sie weniger zu differenzieren.
Die Linse der Wasserschildkröten ist so gestaltet, dass sie den Brechungswinkel von Wasser ausgleicht. Dadurch können die Tiere Feinde und Nahrung auch im Wasser klar erkennen. Jagende Schildkrötenarten können durch Veränderung ihrer Augenstellung sowohl räumlich als auch im Panorama sehen. Die Geschwindigkeit von visuell wahrgenommenen Bewegungen hat Einfluss auf die Fluchtreaktion. Nähert man sich einer Schildkröte sehr langsam, flüchtet sie später als bei schneller Annäherung.
Der Geruchssinn ist bei Schildkröten besonders stark ausgeprägt. Wasserschildkröten riechen durch kauend-pumpende Bewegungen des Unterkiefers und Halses. Die Geruchsrezeptoren befinden sich im Rachenraum. Durch den Geruch erkennen sie geeignete Nahrung oder Erde, in der sie ihre Eier vergraben können. Außerdem werden Geschlechtspartner am Geruch erkannt (bei aquatilen Arten auch unter Wasser), wahrscheinlich sogar über größere Distanzen.
Schildkröten haben ein voll ausgebildetes Innen- und Mittelohr, aber kein Außenohr. Sie hören Töne deshalb nicht im gleichen Umfang wie Menschen. Sie nehmen Schallwellen von etwa 100 Hz bis 1000 Hz wahr, also vor allem tiefe Vibrationen (Trittschall) aus ihrer Umgebung, möglicherweise auch Fressgeräusche von Artgenossen. Einer Studie aus Italien zufolge reagieren weibliche Schildkröten der Gattung Testudo sogar auf akustische Signale der Männchen beim Paarungsspiel, wobei sie schnell aufeinander folgende Geräusche und hohe Töne (kleine Männchen) zu bevorzugen scheinen.
Schildkröten können sich in ihren kognitiven Fähigkeiten mit allen anderen Reptilien messen. So merken sie sich Futterquellen und Fluchtwege. Ihr Orientierungssinn ist ebenfalls hervorragend ausgeprägt und scheint sich mit zunehmendem Lebensalter noch zu verstärken.
Weitere gut entwickelte Sinnesleistungen sind Schmerzempfindung, Temperatursinn und Gleichgewichtssinn.

Schildkrötenjagt im Tauchparadies „WAKATOBI National Park. Die Insel Bali – Drehscheibe des Schildkrötenhandels

Das Indonesische Archipel ist die Heimat von sechs, der sieben noch lebenden Arten von Meersschildkröten. Gemäß dem staatlichen Gesetz No. 5 aus dem Jahre 1990 und No 7 / 1999, sind alle Meersschildkröten in Indonesien geschützt und der Handel mit den Tieren verboten. Wie die meisten Umweltgesetze werden auch diese weder beachtet, noch deren Überschreitung geahndet ! Noch bis vor 10 Jahren, wurden alleine auf der Insel Bali an die 25.000 Schildkröten auf brutalste Art und Weise geschlachtet - öffentlich und unter den Augen der Polizei!

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Erst nach dem Fall des Suharto Regimes wurde es der nationalen Umwelt und Tierschutz Organisation PROFAUNA möglich einzugreifen. Zusammen mit anderen Organisationen und SOS-SEATURTLES wurden die Massaker an dieser, vom Aussterben bedrohten Tierart, weltweit publik gemacht.
Unzählige weltweite Publikation, TV-Dokumentationen, Petitionen, Protestbriefe, Medienkonferenzen, Kundgebungen und Gespräche mit Regierungsmitgliedern trugen dazu bei, dass die Schutzgesetze endlich griffen.
Polizeiaktionen gegen Fangboote und Händler fanden plötzlich regelmässig statt und die PROFAUNA Aktivisten konnten sich ein Netzwerk aufbauen, um alle Bewegungen an der Schildkrötenfront zu verfolgen. Die Zahl der auf Bali getöteten und gehandelten Schildkröten ist in den letzten sieben Jahren von ca. 25.000 Tieren auf ca. 3.000 geschrumpft und sinkt langsam aber sicher weiter.
Der ganze Handel findet seit langem nicht in der Öffentlichkeit, sondern im Versteckten statt. Die immer wieder stattfindenden Polizeikontrollen machen den Fängern und Händlern das Leben immer schwerer. Reportagen von unseren Kampagnen, Polizei und Befreiungsaktionen finden Sie hier:

http://www.sos-seaturtles.ch/newsseite_deutsch.htm http://www.sos-seaturtles.ch/Turtle_Week_Bali_2007_.htm

Es wäre noch zu früh von einem totalen Sieg gegen die Turtle-Mafia auf Bali zu sprechen, doch das Erreichte ist schon gewaltig und jetzt geht es darum, wer den längeren Atem und die größere Ausdauer hat. SOS-SEATURTLES wird die PRO-FAUNA Aktivisten und das „TURTLE RESCUE TEAM“ des auf Bali lebenden Schweizers Heinz von Holzen, mit allen Mittel unterstützen und natürlich auch direkt an der Turtlefront tätig sein!

http://www.youtube.com/watch?v=-SFNwkg-TYk

Hier geht es zum Protestbrief: http://www.sos-seaturtles.ch/Mitmachen
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Xenodike
 
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